Wer Suchmaschinenoptimierung betreibt, steht vor einer Vielzahl an Möglichkeiten und Techniken, doch welche ist am erfolgversprechenden? Dieser Beitrag soll Licht ins Dunkel bringen.
Zu Beginn ein Hinweis: Jede Website ist individuell und welche Technik am besten zur jeweiligen Website passt, unterscheidet sich demnach ebenso von Fall zu Fall. Letztlich kann dies nur ein Profi entscheiden und sollte für die bestmöglichen Ergebnisse ebendiesen überlassen werden.
Website-Hygiene
Einer der ersten Punkte, die man in Sachen SEO an einer Website vornehmen sollte, ist die sogenannte „Website-Hygiene“. Diese Technik zählt zu den Grundlagen der SEO und bildet das Fundament einer erfolgreichen SEO-Strategie. Liegt einer dieser Punkte grob im Argen, könnte dies die gesamte SEO behindern und so sogar einem Google-Top-10-Platz im Weg stehen.
1. Crawling-Steuerung
Die Crawling-Steuerung bedeutet nichts anderes als das Beobachten des Google-Bots. Insbesondere in Bezug auf dessen Schnelligkeit im Inhalte Finden und Indexieren. Allerdings ist dies in der Regel nur für zwei Arten von Websites wichtig: Besonders große Websites mit hunderttausenden an Produkten oder URLS oder Websites, die schnell ihre Inhalte ändern, wie Newsseiten.
In diesem Fall ist dann eine umfassende Analyse wichtig, in der geprüft wird, welche Bereiche der Bot häufig crawlt. Solange die Domain allerdings nur eine vierstellige Anzahl an URLs im Index hat, sollte diese Technik kein Problem darstellen.
2. Indexbereinigung
Zu viele URLs im Index wiederum, die von Google nicht positiv gewertet werden, beeinflussen das Website-Ranking negativ. Darunter fällt beispielsweise Duplicate Content, also doppelter Inhalt. Entscheidend ist dabei aber auch das Verhältnis- ein Text sollte jedoch niemals 1:1 von einer URL auf eine andere kopiert werden. Auch einzelne Textbausteine, wie der Footer der Website, können bei zu häufiger Verwendung mit der gleichen Formulierung zum Problem werden. Allerdings nur, wenn sich sonst wenig Inhalte auf der Website befinden.
Der meiste Duplicate Content wird allerding vom Content Management System erzeugt. Oftmals in Form der Druckversion einer URL. Damit handelt man sich schnell doppelte Versionen der URLs ein.
Das Positive daran: Man kann als SEO hier super entgegenwirken und vermeidet Doppelungen von Anfang an.
3. Canonicals & Hreflang
Sogenannte Canonicals werden gesetzt, wenn mehrere ähnliche URLs vorliegen. Dies bezeichnet einen kanonischen Link, der die Originalressource ausweist. Das Attribut Hreflang wird nur benötigt, wenn eine Website in mehreren Sprachen abrufbar ist.
4. 404 Seiten, Weiterleitungen und Broken Links
Fehlerseiten sind nicht nur für Nutzer:innen nervig, sondern auch Google ein Dorn im Auge. Interne Links sollten angepasst oder gelöscht werden, wenn ein Link eine nicht mehr vorhandene URL enthält. Auch Weiterleitungen sollten immer korrekt funktionieren, sprich mit einem 301-Statuscode, der „dauerhaft weitergeleitet“ anzeigt. Besonders gefährdet für solche Fehler-Quellen sind alte Domains, oder solche, die häufig das CMS gewechselt haben.
5. Keyword-Kannibalisierung
Von einer Keyword-Kannibalisierung spricht man, wenn Google sich zwischen zwei URLs nicht entscheiden kann. Mal rankt der Algorithmus die eine URL und mal die andere, allerdings funktioniert keine der beiden so richtig. Abhilfe schaffen kann eine Keyword-Map, die hilft, den Überblick zu behalten.
6. Linkaudit
Ein solcher Linkaudit wird dann benötigt, wenn in der Vergangenheit ein Linkaufbau stattgefunden hat und nun ein Problem mit etwaigen Altlasten besteht.
7. Sitemap erstellen
Sitemaps werden oftmals von SEO-Einsteiger:innen verwendet, allerdings sind sie in der Regel nicht so wichtig. Vor allem bei weniger als ein paar hundert URLs sind diese nicht relevant. Mit einer Sitemap werden die Inhalte zwar von Google schneller gefunden, allerdings funktioniert es auch ohne diese. Auch Rankingvorteile bleiben mit Sitemap aus.
8. Mobile Optimierung
Die Optimierung auf mobile Endgeräte sollte heutzutage selbstverständlich sein. Damit gemeint ist eine responsive Website, die sich mit ihrem Inhalt an das jeweilige Endgerät anpasst.
9. Ladezeitenoptimierung und Core Web Vitals
Ist die Website zu langsam oder die Core Web Vitals lösen Beanstandungen aus, wirkt sich dies unter Umständen negativ auf das Ranking der Website aus. Dennoch muss nicht immer 100% Website-Speed erreicht werden- ein Hinweis liefert meist der direkte Konkurrent.
Optimierung
Sind die Hürden der Website-Hygiene überwunden und die grundlegenden Voraussetzungen einer guten Website erfüllt, kann mit der Website-Optimierung begonnen werden. Im besten Fall läuft dies in der Praxis jedoch parallel und es kann auch zu Überschneidungen zwischen den beiden Disziplinen kommen.
1. Keyword-Optimierung
Die Keyword-Optimierung ist grundsätzlich für jede Website nützlich. Welche URL rankt für welches Keyword und wie kann ein bestimmtes Keyword noch besser eingesetzt werden, um die Position zu verbessern? Dies sind Fragen, mit denen sich die Keyword-Optimierung beschäftigt. Auch eine Überarbeitung von Texten kann hier notwendig sein oder das Zusammenführen mehrerer URLs.
2. Landingpages erstellen
Wichtig ist hier vor allem, dass Keywords verwendet werden, die potenzielle Interessenten liefern und die Seite nach vorne bringen. Sie sollten in jedem Fall das Thema der Website widerspiegeln.
3. Ladezeitenoptimierung und Core Web Vitals
Auch im Feld der Optimierung kann hier einiges getan werden. Er zählt sowohl zur Website-Hygiene als auch zur Optimierung- siehe oben.
4. Titles und Descriptions optimieren
Gemeint sind hier die sogenannten Snippets, die wichtig für ein gutes Ranking sind. Google erachtet diese sogar als so wichtig, dass es regelmäßig Titles ändert und die
Texte in der Tiefe umbaut, die es für nicht passend hält. Dies lohnt sich allerdings erst, wenn relevante Rankings bei Google bestehen.
5. Texte optimieren
Wichtig hierbei ist, dass die Texte nicht bloß wahllos und überproportional mit Keywords gespickt werden, sondern, dass man der Zielgruppe der Website etwas bietet und diese richtig anspricht. Außerdem ist eine gute Struktur des Textes wichtig. Ebenso sollte dieser qualitativen hohen Standards entsprechen.
6. URL Struktur anpassen
Entgegen der Annahme vieler, sind URLs nicht so wichtig, wie gedacht. Hier ist die Rede von „sprechenden URLs“. Doch auch ohne diese kann die Website gut gerankt werden. Doch URLs sollten vor allem nur geändert werden, wenn es technisch nicht anders möglich ist.
7. H1-Überschriften
Eine sinnvolle Überschriftenstruktur ist hilfreich, jedoch nicht alles. Auf eine H1 Überschrift sollte allerdings dennoch am besten wieder eine H1 oder eine H2 folgen und nicht eine H3 oder H4. Doch selbst ohne Überschriften besteht auch hier das Potenzial eines guten Rankings.
8. Strukturierte Daten
Mit strukturierten Daten sind Auszeichnungen in Quellcodes gemeint, die in folgenden Fällen verwendet werden können, um Google mitzuteilen, dass:
– Es sich um Termine handelt,
– Ein Kochrezept,
– Ein FAQ uvm.
Teilweise werden strukturierte Daten in der Google Suche angezeigt, teilweise nicht. Auch kommt es auf die Art der Website an. Beispielsweise bei Rezepten sind solche strukturierten Daten für Google wichtig.
9. Markenbekanntheit steigern
Diese Maßnahme kann ziemlich erfolgversprechend sein. Doch je größer das Unternehmen, desto weniger steuerbar ist die Markenbekanntheit aus SEO-Sicht. Je kleiner, desto mehr. Dabei bevorzugt Google nicht nur bereits berühmte Marken, sondern auch Websites, die schon lange unter den Usern bekannt sind und sich oft bewährt haben. Dies ist jedoch keine klassische „SEO-Technik“, wird allerdings trotzdem oft unterschätzt.
Fazit
In diesem Beitrag wurden selbstverständlich nicht alle Techniken aufgelistet, dennoch wurde ein grober Querschnitt abgebildet. Auch sind die Präferenzen je nach SEO-Expert:in unterschiedlich. Dem einen sind Content-Strategien wichtig, der anderen eher die Technik. Letztlich kommt es aber, wie eingangs beschrieben, auf die Art der Website an, welche Strategie besonders erfolgversprechend ist.